Grattouren Sellagruppe Engadin (6 Gipfel im Sellakamm)
Datum | Sonntag-Mittwoch, 30. Juni-3. Juli 2024 |
Teilnehmer | 6 |
Angemeldet | 6 |
Tourenbericht Am ersten Tag trafen wir uns alle an der Talstation der Corvatsch-Seilbahn. Das Wetter war bewölkt, aber die Stimmung sehr gut, obwohl an der Seilbahn gesagt wurde, dass der Weg zur Coaz-Hütte noch nicht begehbar sei. Auf der Mittelstation, wo wir ausstiegen, um zur Coaz-Hütte loszulaufen lag noch viel Schnee. Der Weg zur Hütte verlief dennoch sehr gut, anfangs zuerst im teilweise tiefen Schnee, und später mit Überquerung zahlreicher Bäche mit zum Teil sehr viel Schmelzwasser und/oder Schneebrücken und weitere Schneefelder. Relativ kurz vor der Hütte hat es ausserordentlich gefreut, als Ursula uns entgegen kam, und herzlich begrüsste. Nach einem gemütlichen Begrüssungs-Zvieri mit Ruedi an der Hütte, konnten wir die neu umgebaute Hütte besichtigen, mit all ihren skurrilen Details, die jedoch das Leben für den Hüttenwart nicht unbedingt einfacher machen. Der viele Schnee, wie auch die nicht so rosigen Wetteraussichten der kommenden Tage hatten Anpassungen der ursprünglichen Pläne zur Folge. Am zweiten Tag sind wir um 07h30 bei schönem Wetter zum “Il Chapütschin” (3388m), den wir in einfacher Block-Kletterei kurz vor 11h erreichten. Leider war die Sicht durch die sich nähernde Kaltfront ein wenig beeinträchtigt. Geplant war die weitere Überquerung über den Piz dal Lej Alv, um dann beim Fuorcla Fex-Rosegg wieder in Richtung Hütte abzusteigen. Leider hat uns dann auf dem Grat unterhalb des Chapütschin ein Gewitter überrascht, wodurch wir unter einem Felsen unterhalb der Gratkante eine Zwangspause einlegen mussten, bis der Graupelschauer und das Gewitter vorüber waren. Die neuen Verhältnisse am Grat haben uns daraufhin veranlasst de Tour abzukürzen und bei der nächsten Gelegenheit in Richtung Tal und über den Hüttenweg zur Hütte zurück zu laufen. Dort angekommen, konnten wir feststellen, dass eine andere Bergsteigergruppe beim Notabstieg vom Gipfel auf dem Gletscher voll vom Gewitter durchnässt worden ist... Am dritten Tag hatte sich eine Südbise angekündigt, so dass wir entschieden haben, ziemlich früh in Richtung Piz Glüschaint (3594m) aufzubrechen. Wir kamen sehr gut vorwärts, und konnten den Bergschrund auf ca. 3400m gut überwinden. Jedoch war der Nebel darüber sehr dicht, und die Bise eiskalt, so dass eine weitere gefahrlose Orientierung in dem spaltenreichen Gebiet nicht möglich war. Als wir dann trotz Wartens aufgrund des dichten Nebels den Einstieg in den Grat nicht finden konnten, haben wir uns entschieden, umzukehren. Auf ca. 3100m warren wir unterhalb der Wolken-/Nebelgrenze, und haben nach einer Pause entschieden, spontan über den “Fuorcla dal Glüschaint” zum “La Muongia” aufzusteigen. Wir erreichten den Gipfel auf 3414m gegen 11h30 bei strahlend blauem Himmel. Auch der Piz Glüschaint war in seiner vollen Pracht zu sehen. Den Abstieg machten wir über einen direkten Weg in Richtung Hütte. Den Nachmittag haben wir dann genutzt, um der Hüttenbelegschaft zu helfen, z.B. durch Sägen und Hacken von Brennholz. Die geplante Überschreitung vom Piz Corvatsch am vierten Tag musste wegen schlechtem Wetter leider abgesagt werden. Auch die Alternative, die Besteigung des Piz Surlej beim Rückweg konnte aus demselben Grund nicht durchgeführt werden. Somit sind wir gemütlich von der Hütte über den Fuorcla Surlej und über den wunderschönen Panoramaweg zum “Lej dal Chöds” (Hahnensee, oberhalb von St. Moritz), wo wir uns eine leckere Nusstorte gegönnt haben, ins Tal zurückgelaufen, zum Glück noch bevor der große Regen eingetroffen ist. Bericht: Michael Loeckx |
SAC Sektion Wildstrubel
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