Datum Mittwoch, 22. März 2023
Tourenbericht
Wenn sechs SAC’ler via Chindpettipass das Felshore besteigen und davon fünf trainierte Damen vorabziehen, um die Aussicht auf die Walliser Viertausender zu geniessen, müssen dazu dreimal die Felle aufgezogen werden und im Tälli zweimal abgefahren werden. Es wurde eine einzigartige Skitour, insbesondere weil das Wetter sich von bester Seite zeigte.
Um 0900 zogen wir am Dossen das erste Mal die Felle auf und stiegen über eine bestehende Spur durch Pulverschnee zügig gegen den Chinpettipass hoch. Dabei blies ein kalter Wind vom Pass hinunter. Nach einer halben Stunde oben angekommen war es windstill. Znüni? Um gehend fuhren wir über Frühjahrschnee zum Tälligletscher ab. Vom Tierhöri-Grat war vor einigen Tagen ein Schneebrett niedergegangen. Die Felle waren um 0950 ein zweites Mal montiert und in grosszügigen Bogen ging Nadia vorab. Um 1030 erreichten wir das Felshore. Znüni oder Mittagessen? Znüni mit Aussicht:
Im Süden in 100km die Walliser Alpen mit Fletsch- und Lagginhorn sowie Weissmies, dann die Mischabelgruppe, vorab mit Nadelhorn und Dom, weiter mit der Monte Rosagruppe, weiter zum Zinalrothorn und Matterhorn sowie Bis- und Weisshorn. Im Südwesten der Rote Totz und der Tälligletscher, dann der Gipfelkranz der Engstligenalp, daneben über dem Chindpetipass und Albrist im Western in 100km der Jura mit Mont Tendre und neben dem Gsür der Chasseral. Wäre da nicht der Lohner. Doch auch hier die Sicht nach Norden im Dunst wieder mit Jura vom Feldberg bis Randen. Dann Nordost mit Hogant, Ärmighorn … Blümlisalp und Doldenhorn. Über dem Gasterntal (nicht sichtbar) die Bern/Walliser des Löschentals mit Gletscherhorn, Breithorn sowie Tschingelhorn. Und im Osten mächtig der Altels, das Balmhorn sowie das Rinderhorn und zu Füssen das nördliche Ufer des Gemmisees und der Gemmipass
Ein bunter Strauss an Gipfel auf nur 2784m ü.M. Gemäss Führer ist das Felshore «kein markanter Gipfel, aber dank den schönen Hänge auf der NW-Seite und dem verblüffenden Blick … dennoch lohnend».
Kurz nach 1100 stachen wir direkt zum Tällisee hinunter. Zuerst bogen wir zu früh ab, hier war es für die heutigen Verhältnisse aber zu steil. Die App zeigte uns den Weg. Erst östlich des Vorgipfel bei Punkt 2756 abbiegen und nördlich vom Pkt 2625 hinunter. Oben kämmten wir den Hang mit 15cm Pulver mit schönsten Schwüngen. Sonnseitig waren Ansätze zu Bruchharst, teilweise Triebschnee und Achtung ein Stein! Und ein drittes Mal Felle aufziehen, dann wurde es warm. Vom Pkt 2429 nutzte Nadine die mässig steilen Hangflächen, um in direkter östlicher Richtung - durch den mit Abfahrtsspuren verfahrenen Hang - wieder auf die Höhe des Sommerweges zu gelangen. Mit gross gewählten Abständen erreichten wir durch den nassen Schnee um 1210 wieder den Chindpettipass. Die Schlüsselstelle hatten wir zeitig gemeistert. Nun war Mittagessen angesagt, denn das Mitgebrachte schmeck zu Hause nicht mehr so gut.
Die Abfahrt ca 1240 zur Engstligenalp hinunter, ging mit rasanten Schwüngen durch Pulver und unten wartete noch etwas Sulz. Was wollen wir noch mehr…? Um 1320 nahmen wir die Luftseilbahn und gelangten glücklich hinunter ins Grüne ‘Unter dem Birg’. Danke Nadine, das Felshore war mehr als lohnend!
SAC Sektion Wildstrubel
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