Datum Montag-Freitag, 11.-15. März 2024
Tourenbericht
Prolog:
Spiegelglatt waren die Strassen in Adelboden vor halbsechs am 11. März – gerade rechtzeitig für eine sichere Fahrt wurde indes toll Salz angewendet. So fanden sich alle rechtzeitig beim Treffpunkt ein.

Am Montag 11.3. starteten wir so pünktlich um 5.30 Uhr die Skitourenwoche in Adelboden mit dem Oldtimer Bus von Peter Schmid. Als wir auf den Brünig fuhren, sahen wir auf ein wunderbares Nebelmeer zurück, die Sonne beschien die Bergspitzen und auch gegen Lungern war die Stimmung fantastisch. In Splügen begrüssten wir die restlichen Teilnehmer, so waren wir 19 an der Zahl, und sofort schnallten wir die Tourenskis an. Durch den tiefverschneiten Wald, kam zwischendurch eine Schneebrause von oben, die Bäume waren schwer vom Schnee. Schneestollen klebten bald an den Fellen und es wurde fleissig gewachst, ohne Fluor versteht sich, schliesslich wollte niemand disqualifiziert werden, wie vergangene Woche am Engadiner. Wir stiegen auf bis zum Suretta See, der Nebel stieg, das Mittagshorn war eingehüllt und wir beschlossen umzudrehen und unsere Spuren in den frischen Pulverschnee zu ziehen. “Oh, die Adelbodner chönnä Ski fahrä“, meinte Fritz, unser Tourenleiter, und sprang über einen Baumstrunk. Dann bezogen wir unser komfortables Hotel Bodenhaus, wo wir die ganze Woche fein bekocht wurden.

Dienstag 12.3.: Nach einem ausgiebigen Zmorge fuhren wir mit dem Bus Richtung Hinterrhein, die Felle bereits montiert, dass wir sofort aufsteigen konnten. Leider war die Aussicht immer wieder getrübt durch Nebel, nur Richtung San Bernardino gegen Italien sah das Wetter klarer aus. Weiter oben traversierten wir in Abständen und unterhalb des Chilchalphorn mussten wir Forfait geben, aufgrund von Neuschnee, Nebel und starkem Wind. Wir zogen uns warm an, verpflegten uns kurz mit sehr heissem Tee und fuhren die Aufstiegsspur zurück. Unterwegs waren wir froh, konnten wir das GPS zu Hilfe nehmen, die Sicht zum Fahren war schlecht. Weiter unten sahen wir nun mehr und genossen die Pulverhänge, bis die Schneeverhältnisse wieder schwierig zum Fahren wurden. Wir verköstigten uns im Restaurant, bevor wir zurück zum Hotel fuhren, wo einige sich in der Sauna aufwärmten. Dankbar eine weitere schöne Skitour erlebt zu haben, beschäftigte uns das Unglück der Skitourengänger im Gebiet des Bergs Tête blanche.

Mittwoch 13.3.: Dank anhaltendem Schneefall blieben wir länger beim Zmorge sitzen. Um neun Uhr starteten wir dann Richtung Nufenen, der Wannegrat war unser Ziel. Erwin unser Tourenleiter gab ein starkes Tempo vor, wir kamen schnell ins Schwitzen und durften eine Schicht abziehen. Zwei Bündner hatten uns vorgespurt, so hatten wir in 2.5 Stunden die ca. 1000 Höhenmeter geschafft. Nun konnten wir in den reinsten unverbrauchten Pulverschnee unsere Spuren legen. Schnell brannten uns die Oberschenkel. Ein zweites Mal wollten wir dennoch nicht hoch, dieser Tage hatten wir viel Neuschnee. Für Peter pflügten wir als Gruppe eine Piste durch den lichten Wald, so konnte er besser runterfahren. Er kam uns praktisch jeden Tag in seinem Tempo hoch hinauf entgegen, wir sind stolz auf ihn. Seine Fahrkünste im Schnee und mit seinem Saurer Car Jg 70 auf der Strasse.

Yvonne

Intermezzo: Mangels Skipraxis bot mein Alternativprogramm einiges an regionaler Kultur: Die 900 jährige bemalte Kirchendecke in Zillis, die hundertjährige elegante Spannbetonbrücke von Robert Maillart ob Donath oder auch die Ausstellung (mit Adelboden-Bezug) über Augusto Giacometti im Kunstmuseum Chur. Dazu wunderbare Wanderwege - bald frühlingshaft im Schams, bald winterlich im Hinterrhein und auch ob San Bernardino. Und zur regionalen Kultur gehören auch die Produkte aus Käserei und Metzgerei!

Beat

Donnerstag 14.4.: Der Wetterbericht verheisst für heute gutes Wetter. So starten wir recht früh. Unser Ziel heute ist das Valser Horn. Wir kommen gut voran und geniessen die verschneite Landschaft. Als Vorsichtsmassname gilt es im oberen Teil die korrekten Lawinenabstände einzuhalten. Auf dem Gipfel erwartet uns eine grandiose Aussicht. Es ist windstill und die Sonne wärmt uns. Wir geniessen die Gipfelrast.
Wir freuen uns über die schönen Pulverschneehänge im oberen Teil der Abfahrt. Weiter unten ist der Schnee dann etwas weich und schwer. War wohl (für mich??) die schönste Tour der ganzen Woche.

Freitag 15.4.: Unser letzter Tag in Splügen. Es gilt am Morgen im Hotel alles zu packen und nichts zu vergessen. Um 8.30 fahren wir mit der Bahn hinauf zur Bergstation des Splügener Skigebietes. Nach kurzer Abfahrt auf der Skipiste starten wir mit dem Aufstieg auf den Guggernüll. Das Wetter meint es gut mit uns. Während des Aufstiegs ist es bedeckt. Für die Gipfelrast und die Abfahrt im Pulverschnee zeigt sich dann wieder die Sonne. Wieder auf der Tamboalp angekommen, benutzen wir dann der Sessellift. Dann eine rasante Pistenabfahrt auf der anderen Seite hinunter zum Bodmastafel (an der Splügenpassstrasse) und wieder mit dem Sessellift hinauf. Nun ab in die Beiz! Aber wie kommen wir dorthin? ‘Oha lätz’, das geht nur mit 200m Fusstapfen über eine steile Skipiste hinauf. So waren Most, Rivella usw. dann auch gut verdient. Mit einer letzten Abfahrt über die schwarze Piste hinunter zur Talstation werden die Skitourentage beendet. Um 14.45 geht es mit dem Postauto von Peter auf die lange Heimfahrt. Müde, aber glücklich und zufrieden kommen wir gegen 22.30 wieder nach Adelboden zurück.

Ruedi

Epilog: ... und für Peter geht die Fahrt noch weiter zurück nach Thörishaus. Teilweise in strömendem Regen. Er sieht auch dies positiv: «so wird das viele Salz von der Hinreise grad gut aus dem Postauto gewaschen».
Dank und Wünsche: Vielen Dank an Fritz und Rosina, Erwin für die sehr gute Planung und Organisation. Peter für den super Service mit seinem Postauto. Hotel Bodenhaus: Gute Unterkunft, gutes Essen, freundliches Personal. Und wir wünschen Martin beste Erholung und die nötige Geduld bei der Heilung der Achillessehne!

alle Teilnehmer/innen
SAC Sektion Wildstrubel
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